Optionen, Rahmen und Wege für die künftige Weiterbildung in Produktion und Logistik

Forschungsprojekt KLAWEST unter Leitung des BIBA gestartet | Voruntersuchung zur Zukunft der Wertschöpfung in Deutschland: Kompetenzvermittlung, Lernförderlichkeit und Arbeitskulturen für reaktionsfähige dynamische Wertschöpfungsstrukturen

Bremen, Stuttgart, Berlin, Karlsruhe. In Deutschland gibt es einen Handlungsbedarf und Optimierungs-potenziale bei der Weiterbildung. Hier setzen Forschungen des BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik sowie des Instituts für Informationsmanagement Bremen (ifib), beide an der Universität Bremen, und das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart an. Im Projekt KLAWEST wollen sie nun gemeinsam strategische Leitplanken für Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Politik entwickeln. Dabei werden sie vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.

Status: „Entfernt von EU-Zielen“

„Deutschland entfernt sich deutlich von den Weiterbildungszielen der Europäischen Union: 65 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten sich jedes Jahr weiterbilden. Hierzulande plant aber nur etwa die Hälfte (50,7 Prozent) der Beschäftigten zwischen 25 und 64 Jahren in den kommenden zwölf Monaten eine Weiterbildung. Vor fünf Jahren nahmen noch 57 Prozent an einer Weiterbildung teil.“ So berichtet die Bertelsmann-Stiftung aktuell aus einer ihrer neuesten Studien.

Basis für weitere Forschungen

Ziel des Projektes KLAWEST mit dem Langtitel „Kompetenzvermittlung, Lernförderlichkeit und Arbeitskulturen für reaktionsfähige dynamische Wertschöpfungsstrukturen“ ist die Entwicklung von vier konsistenten Zukunftsbildern, die als Basis für weitere Forschungen auf diesem Feld dienen sollen. Dazu führt das Projektkonsortium Voruntersuchungen zur Zukunft der Wertschöpfung in Deutschland mit dem Fokus auf die Weiterbildung in Produktion und Logistik durch. Methodisch wird mit szenariobasierter Analyse und einem mehrstufigen Delphi-Verfahren zur Bewertung und Bestätigung der Forschungsergebnisse gearbeitet. Das Vorgehen zur Vorausschau orientiert sich an einer passgenau adaptierten Methode. Sie ist an das Szenario-Management, ein Verfahren zur strukturier-ten Entwicklung und Interpretation möglicher Zukunftsbilder, angelehnt und wird von einem Experten-team durchgeführt. Die Ergebnisse der Forschungen werden durch ein mehrstufiges, aufeinander aufbau-endes Delphi-Verfahren und Expertenbefragungen validiert.

Mit Delphi-Methode zu Zukunftsprognosen

„Delphi-Verfahren“ steht für eine strukturierte Befragung von Expertinnen und Experten unter anderem zur Erstellung von Zukunftsprognosen. Mithilfe dieser Methode soll ein Konsens zu einer komplexen Fra-gestellung erzielt werden. Fachleute beantworten Fragebögen, deren Auswertungsergebnisse den Teil-nehmenden erneut vorgelegt werden. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis sich die Meinungen stabilisieren und ein Konsens gefunden wurde. Ziel ist eine verfeinerte Einschätzung. Perspektivisch sollen die so entwickelten Zukunftsbilder genutzt werden, um Forschungsbedarfe und strategische Leitplanken für das Programm „Zukunft der Wertschöpfung“ abzuleiten und darüber hinaus Anregungen für Organisationen und Interessenvertreter zu bieten.

„Impulse für Wissenschaft und Praxis“

Dazu Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Thoben: „Wir wollen mit unseren Forschungen fundierte Impulse für die weitere wissenschaftliche Arbeit und für die Praxis schaffen. Hier bringen wir unsere langjährige Erfahrung auf den Feldern Lernumgebungen, Produktion und Logistik mit ein. Das Land Bremen zählt zu den bun-desweit leistungsstärksten Produktions- und Logistikstandorten – auch in der Forschung. Dank der kon-struktiven, institutionen- und disziplinübergreifenden, internationalen Zusammenarbeit sowie dem steten, regen Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auch auf internationaler Basis.“ So sei über lange Zeit hinweg ein anerkannt gutes Klima für Innovationen und immer wieder wegweisende Forschungen entstanden.

Eckdaten zum Projekt KLAWEST

In dem 12-monatigen Vorhaben KLAWEST (Kompetenzvermittlung, Lernförderlichkeit und Arbeitskulturen für reaktionsfähige dynamische Wertschöpfungsstrukturen) arbeitet der Projektinitiator und -koordinator BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen gemeinsam mit dem Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) an der Uni Bremen und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO, Stuttgart) zusammen. Das Konsortium forscht zu den Erfordernissen und Rahmenbedingungen auf dem Feld der Kompetenzvermittlung, der neuen Wege der Lernförderlichkeit und der Arbeitskulturen im Wandel. Das Projekt hat ein Volumen 400 000 Euro. "Es wird durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Programm "Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit" (FKZ: 02J24B030–32) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Nach dem offiziellen Projektstart am 1. November 2025 fand am 25. November 2025 im BIBA das Auftakttreffen statt.

 

(Sabine Nollmann)

Weitere Informationen und Ansprechpartner

www.biba.uni-bremen.de
www.ifib.de
www.iao.fraunhofer.de

Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Dieter Thoben
Telefon: +49 421 218-50 005
E-Mail: tho@biba.uni-bremen.de

Dr.-Ing. Heiko Duin
Telefon: +49 421 218-50091
E-Mail: du@biba.uni-bremen.de

Achtung – Urheberhinweise und Bildunterzeilen

Bilder zur Pressemitteilung „Optionen, Rahmen und Wege für die künftige Weiterbildung in Produktion und Logistik“ vom 12. Dezember 2025
Die Bilder sind (Nur mit Urheberhinweis!) zur Veröffentlichung frei. Haben Sie Fragen, brauchen Sie die Fotos in höherer Auflösung oder möchten Sie weitere Bilder, wenden Sie sich bitte an:

Dr.-Ing. Heiko Duin (BIBA)
Telefon: 0421 218-50 091
E-Mail: du@biba.uni-bremen.de

oder

Sabine Nollmann (Journalistin Wissenschaftskommunikation | kontexta)
Mobil: 0170 904 11 67
E-Mail: mail@kontexta.de

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20251125_KLAWEST_Kick-off_DSC09235_Foto_AleksandraHimstedt.JPG Beim Auftakttreffen zum Projekt KLAWEST am 25. November 2025 im BIBA (von links): Stefan Wiesner (BIBA), Dr.-Ing. Mike Freitag (Fraunhofer IAO), Dr.-Ing. Heiko Duin (BIBA), Dr. Stefan Welling (ifib) und Verena Kothe (ifib). Foto: Aleksandra Himstedt/BIBA
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iStock-1449085153 © gorodenkoff – iStock - 1200x800@300dpi.jpg Laut EU sollten sich 65 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jedes Jahr weiterbilden, in Deutschland plant derzeit jedoch nur rund die Hälfte der Beschäftigten eine Weiterbildung. Symbolbild: gorodenkoff/iStock

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