Erstmals in Bremen: Jahrestreffen des deutsch-brasilianischen Forschungsverbundes BRAGECRIM

Erstmals findet das Jahrestreffen des Forschungsverbundes „Brazilian-German Collaborative Research Initiative in Manufacturing Technology“ (BRAGECRIM) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des brasilianischen Ministerium für Bildung (CAPES) in Bremen statt. Noch bis morgen (16.11.) tagen im BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Nationen und tauschen sich während des „8th Annual BRAGECRIM Meeting“ unter anderem zu aktuellen Forschungsfragen und -projekten aus.

Deutschlands wichtigster Wirtschafts- und Forschungspartner in Lateinamerika

„In Brasilien beschäftigen über 1.300 deutsch-brasilianische Unternehmen etwa 250.000 Menschen, und São Paulo ist mit rund 900 deutsch-brasilianischen Unternehmen einer der großen Standorte der deutschen Wirtschaft weltweit“, berichtet das Auswärtige Amt. Brasilien sei Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Auch im Bereich Bildung und Forschung zählt Brasilien zu unseren wichtigsten Partnern in Lateinamerika.

Mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Unter anderem die 2009 gegründete Forschungskooperation BRAGECRIM soll diese Beziehung weiter fördern. Ihr Hauptziel ist die Entwicklung nachhaltiger Produktionstechnologien zur Stärkung des industriellen Sektors in beiden Ländern. Sie befasst sich mit zentralen Fragestellungen zum gesamten Produktionszyklus und umfasst neben der Produktionstechnik auch die Felder Metrologie und Logistik sowie materialwissenschaftliche Themen. In den acht Jahren seines Bestehens haben in dem Verbund mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 30 deutschen und brasilianischen Universitäten, wissenschaftlichen Einrichtungen und der Industrie in 29 Projekten geforscht.

Die deutsch-brasilianische Zusammenarbeit hat am Fachbereich „Produktionstechnik – Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ der Universität Bremen eine lange Tradition. Schon seit Jahrzehnten pflegt er Kontakte nach Brasilien und ist von Beginn an bei BRAGECRIM dabei. So haben das Institut für Werkstofftechnik (IWT) und das BIBA bereits vier über das BRAGECRIM-Programm geförderte Forschungsprojekte erfolgreich abgeschlossen, und erst jüngst startete am BIBA ein weiteres. Koordinator des neuen Vorhabens auf deutscher Seite ist BIBA-Leiter Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag, und auf brasilianischer Prof. Dr.-Ing. Enzo Morosini Frazzon aus der Arbeitsgruppe Intelligente Logistik- und Produktionssysteme der Universität von Santa Catarina (UFSC, Florianópolis/Brasilien).

Enzo Morosini Frazzon: „Eine sehr lebendige Verbindung“

Als Student und auch nach dem Studium hatte Frazzon bei VW und Audi in Brasilien gearbeitet, hatte Deutsch gelernt und war 2006 nach Bremen gekommen, um an der International Graduate School for Dynamics in Logistics (IGS) der Universität Bremen zu promovieren. Danach arbeitete er als Gastwissenschaftler am BIBA, kehrte 2010 in seine Heimat zurück und besucht seitdem immer wieder die Uni Bremen – für Forschungen und Konferenzen, auf Einladung der IGS hat der Brasilianer hier schon auch Lehrveranstaltungen gehalten. „Es ist eine sehr lebendige Verbindung nach Bremen. Mir wurden hier optimale Integrationsmöglichkeiten geboten, und ich habe mich schnell zuhause gefühlt. Die Menschen sind so empathisch“, sagt Frazzon. Offensichtich haben seine Berichte in Brasilien überzeugt, denn ab Dezember werden ein Wissenschaftler und ein Student seiner Abteilung für Forschungsaufenthalte an die Uni Bremen kommen.

Am 9.11. wurde Frazzon zum „Research Ambassador“ der Universität Bremen ernannt. Als Forschungsbotschafter werde er nun in Brasilien weiter für Bremen als exzellentes Forschungs- und Studienziel werben und seine Erfahrungen gerne weitergeben, sagt er. Zudem fließen seine Erfahrungen in das neue BRAGECRIM-Projekt von BIBA und UFSC ein.

Michael Freitag: „Netzwerk mit nachhaltiger Wirkung“

„Es ist schön zu beobachten, wie aus ersten Kontakten Beziehungen wachsen, und dann weitere Kontakte und Kooperationen entstehen,“ sagt Freitag. „Die BAGECRIM-Initiative eröffnet wertvolle Optionen für gemeinsame Forschungen und den Austausch zwischen Wissenschaftlern und Studierenden beider Länder. So schafft sie die Basis für vielfältige Verbindungen – auch jenseits der Labore und Hörsäle.“ Über die Jahre sei durch BRAGECRIM ein beeindruckendes Netzwerk entstanden, das nachhaltig wirke, meint Freitag und freut sich über die große Resonanz auf die Einladung zum 8. Jahrestreffen.

(Sabine Nollmann)

Weitere Informationen und Ansprechpartner:

bragecrim.biba.uni-bremen.de
www.bragecrim.rwth-aachen.de Pressemitteilung als PDF

Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag, Telefon: 0421 218-50 002, E-Mail: fre@biba.uni-bremen.de
Dipl.-Math. Mirko Kück, Telefon: 0421 218-50 119, E-Mail: kue@biba.uni-bremen.de 

Bilder zur Pressemitteilung

Die Bilder sind – nur mit Urheberhinweis! – zur Veröffentlichung frei. Haben Sie Fragen, brauchen Sie die Fotos in höherer Auflösung oder möchten Sie weitere Bilder, wenden Sie sich bitte an

Dipl.-Math. Mirko Kück (BIBA)
Telefon: 0421 218-50 119, E-Mail: kue@biba.uni-bremen.de 

oder an

Sabine Nollmann (Journalistin Wissenschaftskommunikation | kontexta)
Telefon: 0421 330 47 61, Mobil: 0170 904 11 67, E-Mail: mail@kontexta.de

Alle Bilder als ZIP-Datei zusammengefasst: 20161115_Fotos_BIBA_BRAGECRIM.zip (28 MB)

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